Corona-Pandemie, Klimawandel, politische Unruhen in den USA – nur um mal ein paar Dinge zu nennen, die allein 2020 für Krisenstimmung sorgen. Und niemand weiß so richtig, was da in Zukunft noch auf uns zu kommt. Aber wie können wir mit dieser zunehmenden Unsicherheit umgehen? Wie finden wir ein gemeinsames Narrativ, das uns Orientierung und Hoffnung gibt? Gutes Storytelling ist dafür eine Schlüsselkompetenz. Aber auch für Deine persönliche Zukunft ist gutes Storytelling wichtig – zum Beispiel bei Bewerbungsgesprächen, beim Pitchen deiner Innovation, in der Kommunikationsarbeit und sogar bei Führungsaufgaben.
Was aber macht eine überzeugende Story aus? Was muss sie haben, um alle zu erreichen, selbst die Skeptiker? In diesem Beitrag geben wir Dir 3 grundlegende Tipps für eine gute Geschichte.
1. Die Struktur
Zunächst ist es wichtig, dass Deine Story gut strukturiert ist. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten: Du kannst dich zum Beispiel an der Einfachsten aller Erzählstrukturen orientieren, bestehend aus Einleitung, Hauptteil und Schluss. Oder aber Du wagst Dich an eine etwas komplexere Struktur – wir sind große Fans der Heldenreise, die Du im Storytelling-Modul unseres MOOC „Future Skills“ ausführlich erklärt findest.
Egal für welche Möglichkeit Du dich entscheidest, folge ihr bitte nicht blind. Hinterfrage, welche Struktur zu Deiner Geschichte passt und was genau Du mit ihr bei Deinem Publikum erreichen willst. Auch ein gezielter Bruch der Struktur oder das Spiel mit den Erwartungen Deiner Zielgruppe kann interessant sein. Wichtig ist nur, dass Du die Struktur Deiner Geschichte verstehst und sie so auf Deinen Zweck anpassen kannst.
2. Spannende Charaktere
Die Charaktere von richtig guten Geschichten haben meist folgende Dinge gemeinsam:
- Sie sind aktiv – und sie versuchen, Dinge (zum Positiven) zu verändern und verändern sich dabei meistens selbst
- Sie haben einen „dramatic need“ – sie brauchen etwas unbedingt, um ihr Ziel zu erreichen
- Sie haben einen „dramatic want“ – wollen also etwas, was sie zunächst nicht erreichen können.
Was Dir vielleicht auch schon aufgefallen ist: Bei vielen Charakteren stehen der „dramatic want“ und der „dramatic need“ miteinander im Konflikt. Die Auflösung dieses Konflikts – das Zusammenbringen beider Needs – ist dann oft der Zeitpunkt, an dem die Veränderung beim Charakter und der Plottwist in der Story stattfindet.
Charaktere lassen sich in den meisten Stories grob in drei Charakterarten einteilen: HeldInnen, MentorInnen und AntagonistInnen. Wenn Du diese Rollen auf Deine persönliche Geschichte überträgst, wirst Du merken, dass Du selbst Teil der unterschiedlichsten Geschichten in unterschiedlichen Rollen bist – und eben auch nicht immer als HeldIn.
3. Emotionen, Baby!
Folgende Werbemasche kennen wir doch alle: Du siehst eine strahlende Person auf einem Werbeplakat. Das suggeriert: Wenn Du das Produkt kaufst, wirst du genau so glücklich.
Richtig gute, überzeugende Geschichten sollten aber mehr können: Das komplette Repertoire an menschlichen Emotionen auslösen – also abgesehen von Freude zum Beispiel auch Wut, Trauer und Angst. Das heißt auch, dass du die Emotionen von Menschen verstehen musst, damit Deine Geschichte andere berühren kann.
Der Inhalt ist dabei nicht der entscheidende Punkt – es geht vielmehr um die mitreißende Darstellung des Inhalts. Schau Dir mal dieses Video an:
Du merkst schon: Durch die sentimentale Musik, den traurig schauenden, einsamen Opa und durch den Plottwist am Ende wird Dein Innerstes so richtig aufgewühlt. Du hast Mitleid, wirst nachdenklich und hast womöglich das Bedürfnis, Dich auch mal wieder bei Deiner Familie zu melden.
Jetzt kennst Du bereits drei grundlegende Punkte, auf die Du bei Deiner Story achten solltest. Wenn Du mehr über Storytelling erfahren willst, empfehlen wir Dir das Modul ‚Storytelling‘ in unserem MOOC „Future Skills“. Unser Experte Sebastian gibt dort weiteres Know-how und verrät, wie Du Storytelling für alle möglichen Zwecke einsetzen und damit sogar die Welt verändern kannst.